Utilisation efficace du béton
Bei der SGKB-Halle wurden die Materialien Beton, Stahl und Holz nach Ihren Materialeigenschaften gerecht optimal eingesetzt. Die Konstruktion gliedert sich in ein Primärtragwerk aus Beton, ein sekundäres Tragwerk aus Stahl und eine Tertiärstruktur aus Holz.
Der vorgespannte Hohlkasten als Betonring trägt die Lasten der leichten Dachkonstruktionen aus Stahl konzentriert auf wenige sorgfältig platzierte, symmetrisch angeordnete Auflager, die Elefantenfüsse, auf der Autobahnüberdeckung (ÜRO) ab.
Innovations spécifiques aux matériaux
Die Innovation liegt in der materialgerechten Kombination der strukturell eingesetzten Materialien. Ausser Materialforschung kann auch der gezielte Einsatz bewährter Betonkonstruktionen im Verbund mit anderen Materialien einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Die Struktur nutzt die spezifischen Stärken der verwendeten Baustoffe optimal. Dank Ihrer Schlankheit weist der Hochbau eine exzellente CO2-Bilanz mit 8.4 kg CO2/m2 EBF aus. Die Lösung vereint strukturelle Effizienz mit Nachhaltigkeit.
Approches interdisciplinaires
Das Betontragwerk ist ein raumhaltiges Exoskelett mit Mehrfachfunktion. Wie bei einem Schloss trennt es Messe und Betrieb räumlich. Anders als ein monolithischer Träger verbindet der ringförmige Hohlkastenquerschnitt die Statik mit zusätzlichen Nutzungen: Er dient als Fluchtweg, Technikzentrale oder -verteilung und fungiert bauphysikalisch als Pufferraum und Fassade. Die Elefantenfüsse vergrößern die Standfläche für die Krafteinleitung in die ÜRO und integrieren Treppen, Lifte und Technik.
Conception adaptée au site
Die Halle wird als öffentliches Gebäude begriffen: Der Baukörper ist horizontal in einen Sockel mit zyklopischen Pfeilern, einen tragenden Betonring und eine aufgesetzte Laterne gegliedert. Die Tektonik des Tragwerks in Beton und Stahl ist nach aussen lesbar und vermeidet so den bei Hallen gängigen “decorated shed”. Die Dreiteilung integriert sich in das Areal mit der Aufnahme der Fluchten und Trauflinien und gibt der Halle gleichzeitig zur Autobahn eine dynamisierte, liegende Erscheinung.
Conception architecturale et spatiale
Der OLMA - Platz bildet den Auftakt einer Raumfolge, die unter dem Vordach durch das Foyer mit zenitalem Licht in die Halle führt. Das Büro in der Feldmitte des Fischbauchträgers schwebt als inszenierte Arbeitswelt über dem Foyer und ist durch die raumhaltigen Hohlkastenträger und Elefantenfüsse backstage erschlossen. Die Filigranität des aufgelösten Stahlbaus wirkt tektonisch als Kontrast zur Massivität des Betons und der atmosphärischen Haptik der Holzeinbauten.
Structure soigneusement conçue
Die Primärstruktur konnte im Bau nicht auf die ÜRO abgestützt werden. Deshalb wurde sie im Freivorbau ab den Elefantenfüssen erstellt und am Ende zu einem Ring verbunden.
Der Stahl wurde in Teilen angeliefert, vor Ort montiert und in Position gehoben. Das Fachwerk besteht aus 3774 Stäben und 1006 Knoten, jeder statisch optimiert. Das Foyer wird von 52 Fischbauchträgern überspannt. Zuletzt wurden Holzboxen, leimfreie Brettstapelelemente aus Massivholz, teils mit integrierter Akustik, eingebaut.
Durabilité globale
Eine Nachhaltigkeitsprüfung ergab für den Bau einen Wert von 8,4 kg CO₂/m² EBF, der unter dem Klimaziel des SIA-Effizienzpfads Energie 2040 von 9 kg/m² EBF liegt. Dies war durch das Zusammenspiel von Hohlkastentragwerk, Raumfachwerk und Holzeinbauten möglich. Durch die Überdeckung von versiegeltem Infrastrukturland ging zudem kein wertvolles Kulturland verloren – so entstand eine hochwertige Nutzung mit soziokulturellem Mehrwert für das Quartier, die Menschen miteinander verbindet.