Untervogthaus

1297
Bauraum GmbH
Housing
Modification
Direct order

Das unter kommunalem Schutz stehende Untervogthaus muss im 17. Jahrhundert in Etappen entstanden sein. Der liegende Dachstuhl datiert aus den Jahren 1687/88. In Absprache mit der Denkmalpflege wurde ein Konzept entwickelt den Scheunenteil, die alte Remise sowie das Waschhaus Wohnnutzungen zuzuführen. Der Bestand wurde digital erfasst, die Räume 3D in die bestehende Struktur eingefügt. Das im alten Scheunenteil zentral liegende Treppenhaus aus Sichtbeton mit sägeroher Schalung erschliesst im Gegenuhrzeigersinn eine Wohnung im EG, eine Wohnung im angrenzenden Gebäude im 1. OG, eine weitere Wohnung in der angrenzenden ehemaligen Remise im EG, eine zweigeschossige Wohnung in der alten Scheune und eine Gebäudeübergreifende Wohnung im Dachgeschoss. Über dem Treppenlauf, als Ausstülpung, liegt die interne Verbindung der zweigeschossigen Wohnung. Kleine Fenster zu den Wohnungen erlauben einen diskreten Bezug zu den Wohnungen und beleben das Treppenhaus.

Image copyright: Bauraum GmbH

Considerations for the project application

Effective Use of Concrete
Im Zusammenhang mit den Brandschutzauflagen zur Ertüchtigung des Fluchtweges, unter Berücksichtigung der maximalen Ausnutzung des zu Verfügung stehenden Platzes, stand für uns der Einsatz von Beton im Vordergrund. So war es möglich auf dem beschränkten Raum eine Vertikalerschliessung im bestehenden Holzbau mit einem gleichzeitig grosszügigen Raumeindruck zu realisieren.
Material-Specific Innovations
No information was provided for this field.
Interdisciplinary Approaches
Aufgrund der Auflagen der Denkmalpflege war die gesamte bestehende Holzkonstruktion zu erhalten. Die Herausforderung war, die verschiedenen vom bestehenden Bau gegebenen Niveaus der geplanten Wohnungen vom Ausgangspunkt im Erdgeschoss bis zur obersten Wohnung im Dachgeschoss platzoptimiert, möglichst in einem Zug, zu erschliessen. Aufgrund der 3D-Vermessung des Bestandes und der anschliessenden 3-D Planung war es möglich, zentimetergenau, die Wohnungseingangstüren zu platzieren.
Site-Specific Design
In Kombination mit dem zu erhaltenden Holztragwerk haben wir uns für eine sägerohe Horizontalschalung entschieden. Sie kontrastiert das hunderte Jahre alte Balkenwerk. Der Baumeister erstellte dazu eine knapp geschosshohe Schalung über eine ganze Seitenlänge des Treppenhaues und hat diese jeweils etappenweise nach oben versetzt. Das ermöglichte ihm ohne sichtbare Übergänge zu betonieren. Um ein einheitliches Betonbild zu erhalten wurde der Beton in eigenem Sandsilo vor Ort gemischt.
Design and Spatial Concept
Neue Bauteile sollten als selbständige Körper mit eigener Lastabtragung in die bestehende Hülle integriert werden. Zentraler Körper bildet das Treppenhaus aus Sichtbeton "brut", welches im Bereich der ehemaligen Durchfahrt und Brügi, dem ehemaligen Schiebeboden, Erdbebensicherheit und Fluchtweg gewährleistet. Die Verwendung von wertigen Materialien und die Reduktion auf Notwendiges ergeben spannende, qualitativ hochwertige und sehr unterschiedliche Raumeindrücke bei durchgehender Architektur.
Thoughtful Structural Design
Der gesamte Treppenlauf wird schallgedämmt mit Dornen in der anliegenden Wand gehalten. Die sich nach oben verjüngende Brüstung ist als Überzug statisch tragendes Element. Aufgrund der Verwendung von Beton war es möglich, unter Einhaltung der Brandschutzauflagen wie auch der akustischen Herausforderungen, die wohnungsinterne Erschliessung der beiden Geschosse der Wohnung im 1./2. Obergeschoss durch eine statisch durchdachte Ausstülpung in das Volumen des Treppenhauses zu realisieren.
Comprehensive Sustainability
Die Langlebigkeit von Beton ermöglicht das Gebäude nochmals für einen grossen Zeitraum einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Fenster beleben das Treppenhaus und lassen einen diskreten Einblick zu den Nachbarn zu. Die Öffnungen sind so gehalten, dass die Privatsphäre gewährleistet bleibt. Das grosse Dachfenster erhellt das versteckte Juwel mit Tageslicht, sichert natürliche Belüftung sowie den RWA. Der bis unter das Dach offene Raum fördert Begegnungen im Treppenhaus und lädt zum Gespräch ein.

Characteristics

Location
Albisriederstrasse 362 + 362a, Hallerweg 7 + 9, 8047 Zürich
Construction category (SIA 102)
Housing
Type of task
Modification
Type of procedure
Direct order
Construction costs (SIA 416) CHF
5.5 Mio.
Floor area (SIA 416) m²
922
Planning
2016 → 2020
Completion
2020 → 2021
Commissioning
2021

Project participants

Architecture
Civil engineering
Civil engineering
Concrete construction
Other
Builder
Konrad Fischer
Other