Neubau Rettungsdienst und Parkhaus Spital Uster

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Metron Architektur AG
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Metron Architektur AG
Technical equipment
New building
Competition
Selective procedure

"Steinerner Vorhang"
Vorfabrizierte, tragende Betonfassadenstützen strukturieren den 125m langen Sockel des darüber liegenden Spitalparks mit dem Spital Uster.
Form und Anordnung der Stützen lassen Tageslicht und Frischluft in das dahinter angeordnete, mehrgeschossige Parkhaus fliessen.
Die Bugstützen schirmen durch ihre wechselseitige Anordnung Motorenlärm und Scheinwerferlicht der ein- und ausparkierenden Autos ab und schützen so das angrenzende Wohnquartier.
Je nach Jahreszeit und Tageslichteinfall entsteht innen und aussen ein abwechslungsreiches Licht- und Schattenspiel.
Der "steinerne Vorhang" erinnert an Bossenmauerwerk und akzentuiert den Verlauf der vorhandenen Hangkante.
Die vom spanischen Architekten Miguel Fisac entwickelten, nicht tragenden, hohlen Fassadenelemente des IBM Office Building in Madrid von 1966-69 dienen als Referenz, werden adaptiert und weiterentwickelt.

Image copyright: 1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9,10,11,12 © Metron Architektur AG / 2 © Roger Frei / 12 © Fundación-Miguel-Fisac

Considerations for the project application

Effective Use of Concrete
Der Neubau des Rettungsdienstes mit dem dahinter liegenden Parkhaus schafft die Voraussetzungen für die bauliche Entwicklung des Spitals Uster. Die bisher oberirdische, weitläufige Parkierung konnte unterirdisch angeordnet, Rochadeflächen freigespielt und der Spitalpark um 40% vergrössert werden. Die Verwendung von Beton für die erdberührten Gebäudeteile lag nicht nur bauphysikalisch nahe, sondern entspricht auch dem gewünschten Bild eines massiven, steinernen Sockels für das Spital Uster.
Material-Specific Innovations
Materialtechnisches Highlight ist der «versteinerte Vorhang» der licht- und luftdurchlässigen Parkhausfassade. Das 24h und 365 Tage im Jahr betriebene Parkhaus wurde in den Hang eingeschoben, damit das direkt angrenzende Wohnquartier nicht beeinträchtigt wird. Die vorfabrizierten, tragenden Bugstützen schirmen durch ihre Anordnung Motorenlärm und Scheinwerferlicht der ein- und ausparkierenden Autos ab. Einfallendes, natürliches Streiflicht erleichtert die Orientierung im weitläufigen Parkhaus.
Interdisciplinary Approaches
Die frühzeitige und enge Zusammenarbeit von Architekt, Bauingenieur, Bauunternehmung und Stützenfabrikant ermöglichte es, das Potential des Materials Beton in allen Facetten durch zu deklinieren und eine sehr hohe Qualität am Bau zu erreichen. Die termingerechte Produktion von zwei Stützen am Tag, die passgenaue Schalung vor Ort, das präzise Versetzen, Eingiessen und Ausschalen konnten für das 125m lange Bauwerk just in time getaktet werden.
Site-Specific Design
Nebst der robusten Parkhausfassade galt es, das grosse Volumen des Rettungsdienstes in den baulichen Kontext neben einem geschützten Bauernhaus zu setzen, den Hauptzugang vom Bahnhof Uster zum Spital für Ortsunkundige mit dem hohen Fernwärmekamin auszuzeichnen und die Quartierstrasse einladend mit dem zwei Geschosse höher liegenden Spitalpark zu verbinden.
Design and Spatial Concept
Der Aufgang zum Spitalpark führt über eine dreiläufige Kaskadentreppe und wird zur promenade architecturale. Sichtachsen, klare Wegführung und die Signaletik mit nach Geschossen differenzierten Farbakzenten erleichtern die Orientierung. Die über vier Stockwerke mittig im Park angeordnete Rotunde ist ein räumliches Erlebnis für sich: Der verglaste Lift wurde am Schachtkopf und am Kabinenboden mit starken Strahlern ausgerüstet. Der im Park auftauchende und absinkende Lift wird nachts zum Blickfang
Thoughtful Structural Design
Das Tragwerk mit strengem Stützenraster und Flachdecken wurde so dimensioniert, dass eine ausreichende Erdüberdeckung für die Parkvegetation möglich wurde. Der «steinerne Vorhang» trägt dabei mit und ist integraler Bestandteil des statischen Systems.
Comprehensive Sustainability
Für die Stadt und das Spital Uster stellt das Bauwerk einen nachhaltigen Mehrwert dar:
Unter dem Rettungsdienst befindet sich die neue Fernwärmezentrale der städtischen Werke. Holzschnitzel aus dem nahen Wald versorgen ein ganzes Quartier mit Wärme.
Das Parkhaus liegt 5 Min. zu Fuss vom Bahnhof Uster und ist damit für Pendler und Umsteiger attraktiv.
Der um 40% vergrösserte, öffentliche Spitalpark ist neu an den Grüngürtel der Gesundheitsmeile von Uster angebunden und so ökologisch vernetzt.

Characteristics

Location
8610 Uster
Construction category (SIA 102)
Technical equipment
Type of task
New building
Type of procedure
Competition
Form of procurement
Selective procedure
Construction costs (SIA 416) CHF
32.7 Mio
Floor area (SIA 416) m²
Rettungsdienst: 1'661m2, Parkhaus: 11'148m2
Planning
2013 → 2023
Completion
2020 → 2023
Commissioning
2023

Project participants

Architecture
Construction management
Builder
Builder
Civil engineering
HVAC planning
HVAC planning
Gemperle Kussmann GmbH
Landscape architecture
Building physics
Concrete construction
Electrical planning
Color design
Prefabrication