Sportzentrum Kerenzerberg, Filzbach

1192
Burkard Meyer Architekten BSA
Leisure, sport and recreation
Extension
Competition
Selective procedure

Das Erweiterungs-Projekt Sportzentrum Kerenzerberg schafft durch die Setzung eines markanten Hochbaus an der Hangkante über dem Walensee einen baulichen Akzent. Südseitig wird die bestehende Sporthalle als topografischer Eingriff durch die Sporthalle mit Werkhof ergänzt. Diese beiden Interventionen führen zu einer stärkeren Fassung des Aussenraumes und ordnen die Anlage sowohl räumlich wie funktional neu. Der neungeschossige Unterkunftstrakt wird durch einen eingeschossigen Flachbau mit dem Hauptgebäude verbunden. Dabei ordnen zwei Lichthöfe die Struktur der neuen Gemeinschafts- und Theorieräume und führen Tageslicht ins Untergeschoss. Als Pendant dazu werden im Bereich der Sporthallen zwei weitere Lichthöfe gesetzt, welche an der Schnittstelle von Alt- und Neubau Tageslicht spenden. Die Neubauten treten als gegossene Betonkörper in den Dialog mit den ebenfalls in Beton ausgeführten Bestandesbauten. Durch die sandgestrahlte Oberfläche erfahren sie jedoch eine leichte Differenzierung.

Image copyright: Roger Frei, Zürich

Considerations for the project application

Effective Use of Concrete
Der Entwurf ist konzipiert als Ensemble aus Dreifach-Sporthalle mit Werkhof, Unterkunftstrakt und Flachbau. Die Neubauten werden wesentlich durch die gegossene Betonhülle geprägt und verweisen in ihrer Materialität auf die umliegenden Bestandsbauten auf dem Areal, die Anfang der 1970er Jahre erstellt wurden. Die sandgestrahlte, körnige Oberfläche führt ihn jedoch in die Neuzeit.
Material-Specific Innovations
Die gegossene Betonhülle sowie die kräftigen Metalleinfassungen der Fenster prägen den Wohnturm. Das Innere des zurückhaltend gestalteten Baus besteht dagegen komplett aus Holz, was dem Herbergscharakter Rechnung trägt. Dabei kam ein neues Prinzip zum Einsatz: Das Innenleben aus aufeinandergestapelten Raummodulen in Fichten- und Tannenholz wurde komplett bei Erne AG Holzbau vorproduziert.
Interdisciplinary Approaches
Die 77 im Erne-Werk vorgefertigten Holzmodul-Einheiten umfassen mehr als 170 Betten und sind in fünf verschiedene Zimmertypen unterteilt. Sie wurden einzeln mithilfe eines Spezialkrans in die Ortsbeton-Hülle abgesenkt.
Site-Specific Design
Das Erweiterungs-Projekt schafft durch die Setzung eines markanten Hochbaus an der Hangkante einen baulichen Akzent. Südseitig wird die bestehende Sporthalle als topografischer Eingriff durch die neue Dreifachsporthalle mit Werkhof ergänzt. Dies ordnet die Anlage sowohl räumlich wie funktional neu. Die Verbindung von Bestandsbau und Neubauten sorgt für Verdichtung, statt noch mehr Raum in der Landschaft zu beanspruchen. Ein amöbenartiges Raumsystem im UG verwebt Bestands- und Neubauten.
Design and Spatial Concept
Entlang der Bergkante entwickeln sich aneinandergereiht die Flachbauten, in der Mitte ragt ein Wohnturm 30 Meter in die Höhe. Der 9-geschossige Unterkunftstrakt ist durch einen eingeschossigen Flachbau an das bestehende Haupthaus angebunden. Der markante Bau macht die Institution weithin sichtbar und verleiht dem Ort eine zeichenhafte bauliche Mitte. Im Erd- und Untergeschoss befinden sich Empfangsbereich, Lounge und Aufenthaltsräume, in den Geschossen darüber sind die Zimmer untergebracht.
Thoughtful Structural Design
Die Tragkonstruktion der Module besteht aus mit CLT-Brettsperrholz verleimten Massivholztafeln, die im Zusammenspiel mit der Fassade für die horizontale Gebäudestabilität sorgen. Für den Innenausbau kamen Dreischichtplatten aus der selben Produktion zum Einsatz. Bei den bereits vollständig ausgebauten Zimmern und Nassräumen konnten nach dem Versetzen nur noch die Installationen gekoppelt und wenige Ausbauarbeiten finalisiert werden. Dadurch konnte der Bauprozess massiv beschleunigt werden.
Comprehensive Sustainability
Das Ensemble überzeugt als Kombination aus Beton und Massivholzbau auch ökologisch: So erfüllt die äussere, sich selbst tragende Sichtbetonfassade die Minergie-P-Anforderungen.

Characteristics

Location
Panoramastrasse, 8757 Filzbach
Construction category (SIA 102)
Leisure, sport and recreation
Type of task
Extension
Type of procedure
Competition
Form of procurement
Selective procedure
Construction costs (SIA 416) CHF
774 Fr./ m3
Floor area (SIA 416) m²
12`193
Planning
2015 → 2018
Completion
2020 → 2021
Commissioning
2021