Wohnhaus Bergspirale in Weiach, Zürich

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BE ARCHITEKTUR GMBH, Boris Egli dipl. Architekt FH REG A SIA
Wohnen
Neubau
Direktauftrag

Der Neubau orientiert sich thematisch an der steilen Hanglage und macht sich diese zu Nutze. Aus der örtlichen Hanglage entwickelt sich eine räumliche Spirale im Inneren.

Die Erschließung des Gebäudes erfolgt hangseitig ebenerdig zum Eingang und zur Garage. Ab hier beginnt - über verschiedene Podeste - im Uhrzeigersinn hangabwärts eine spiralförmige, sanft abfallende Wohnlandschaft über zwei Geschosse, bis man unten wieder vor dem Haus im talseitigen Garten ankommt.

Bildrechte: Fotograf: Vito Stallone

Überlegungen zum Projektantrag

Sinnvoller Einsatz von Beton
Innen die betonierte Tragstruktur wie ein stabiles Knochengerüst. Der unverrückbare Betonrohbau ist extrem robust, pflegeleicht und ohne bauliche Eingriffe trotzdem dauerhaft flexibel bewohnbar.

Außen wie eine regenerierbare weiche Haut, die Holzschalung als hinterlüftete Fassadenkonstruktion, die langfristig anpassbar oder erneuerbar ist.

Eine Beton-Holz-Kombination mit Nachhaltigkeitsgedanken.
Materialspezifische Innovationen
Die Wände wurden in unbelegte Stahlrahmenschalungen und die Decken in unbelegte Kunststoffschalungssysteme mit Beton gegossen. Die nackten Betondecken sind ohne Überzüge als fertige Böden als Monobeton ausgeführt. Ein Prinzip des einfachen Gestaltens mit Beton, das dem Gedanken der Reduktion auch gestalterisch folgt.

Ein archaisches Beton-Werk welches das Potential der Einfachheit nutzt.
Interdisziplinäre Ansätze
Überlegungen zu Nutzungsänderungen in verschiedenen Lebensphasen, sind zu einer flexibel nutzbaren Betonstruktur erstarrt, welche raumbildend die spiralförmige Architektur ergibt, die mit allen Projektbeteiligten zu einer roh fertigen Konstruktion entwickelt und auf diese reduziert wurde.
Ortsspezifische Gestaltung
Der Neubau orientiert sich thematisch an der steilen Hanglage und macht sich diese zu Nutze. Aus der örtlichen Hanglage entwickelt sich eine räumliche Spirale im Inneren.

Die Erschließung des Gebäudes erfolgt hangseitig ebenerdig zum Eingang und zur Garage. Ab hier beginnt - über verschiedene Podeste - im Uhrzeigersinn hangabwärts eine spiralförmige, sanft abfallende Wohnlandschaft über zwei Geschosse, bis man unten wieder vor dem Haus im talseitigen Garten ankommt.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Die Zonierung erfolgt im Wesentlichen nicht durch Wände, sondern durch die Höhenabsätze der Split-Level. Das Raumkonzept der Podeste kann Nutzungsänderungen in allen Lebensphasen flexibel aufnehmen, ohne dass eine einzige Innenwand versetzt werden muss.

Anstelle eines konventionellen Treppenhauses werden die Erschließungsflächen durch ein podestartiges Treppensystem nutzbar gemacht, was nur durch den Baustoff Beton selbstverständlich und mit einem Material ohne Deckenrandabflüsse möglich ist.
Durchdachtes Tragwerk
Die Lastabtragung erfolgt über die Wandscheiben und die sich aus den vielen Splitlevels ergebenden Deckenunterzüge. Die Komplexität des spiralförmigen Tragwerks mit den Splitlevels war für alle am Bau Beteiligten eine große Herausforderung mit vielen kleinen Betonierabschnitten. Das Ergebnis ist ein sehr robustes räumliches Tragwerk, das mit der Architektur eine Einheit bildet und flexibel in der Nutzung ist.
Umfassende Nachhaltigkeit
Unterlagsböden, Trittschalldämmung, Bodenbeläge, Gipserarbeiten etc. – all das gibt es nicht. Das Wohnhaus ist radikal reduziert auf den nackten prägenden inneren Betonrohbau, dies spart Ressourcen durch simple Reduktion.

Die Dacheindeckung ist zeitgemäss komplett als PV-Anlage ausgeführt. Sie liefert Energie für das Elektroauto und das Gebäude. Auf Dachwasserfallrohre wird verzichtet, das Regenwasser wird seitlich wie ein Wasserfall über die Schulter abgeleitet.

Eigenschaften

Ort
Weiach
Baukategorie (SIA 102)
Wohnen
Art der Aufgabe
Neubau
Art des Verfahrens
Direktauftrag
Baukosten in CHF (SIA 416)
BKP 2: 1.09 Mio Fr
Geschossfläche in m² (SIA 416)
Wohnfläche NGF: 228m² + Garage 40m2 + Aussen Geräteraum 12m2
Planung
2021 → 2023
Fertigstellung
2022 → 2024
Inbetriebnahme
2024