Regiobank Kanuzentrum Solothurn

1423
Roth Architekten AG
Freizeit, Sport und Erholung
Neubau
Offerte
Selektives Verfahren

Auf der schmalen Parzelle entwickelt sich das Gebäude als polymorphes Volumen auf zwei Ebenen. Das Obergeschoss in Holzbauweise wird von einer dunklen Hülle aus vertikalen Fichtenholzbrettern umspielt. Sie steht im Kontrast zum massiven Sockel aus Stahlbeton. Die grosszügige Fläche des Sockelgeschosses schafft zur Aare hin, räumlich spannende, gedeckte und offene Aussenräume mit Blick auf das Wasser.
Für die Wahl des Materials legte man den Fokus auf Faktoren wie einfache und rasche Umsetzung, Nachhaltigkeit, Kosten und die Balance zwischen visueller Eigenständigkeit und respektvoller Einbindung in die Uferlandschaft. Für die gesamte Konstruktion in Holz verwendete man Fichte mit dem Label Schweizer Holz und das Sockelgeschoss aus CO2-reduziertem Recycling-Beton. Um eine homogene Wahrnehmung der jeweiligen Geschosse zu erzeugen, wurden Öffnungen wie die Faltschiebeanlage in der Materialisierung der Fassade angeglichen.

Bildrechte: Fotografie Zehnder, Könizstrasse 161, 3097 Liebefeld

Überlegungen zum Projektantrag

Sinnvoller Einsatz von Beton
Der Neubau verfügt über ein massives Sockelgeschoss auf Wasserhöhe, das als Stellplatz für die Boote dient. Es tritt als gebaute Hangkante zwischen Kantonsstrasse und Aare in Erscheinung. Da der Wasserpegel der Aare je nach Intensität der Regenschauer steigen kann, ist eine Überschwemmung vom Sockelgeschoss nicht ausgeschlossen. Beton ist für diese Anforderungen prädestiniert. Jedes Material mit seinen Eigenschaften der logischen Nutzungen/Standort zugeführt.
Materialspezifische Innovationen
Durch die Anforderungen an den verwendeten Beton hebt man bewusst die Nachhaltigkeitsaspekte hervor. Der Recycling-Beton mit 40 % RC-Betongranulat und CO2-reduziertem Zement erfüllt die Kriterien für Wasserdichtigkeit und Nachhaltigkeit. Ein Teil des Transports erfolgte mit einem Elektro-Fahrmischer ab dem nahegelegenen Werk in Flumenthal.
Interdisziplinäre Ansätze
Das Projekt des Bootshauses in Solothurn beschreibt die erfolgreiche Realisierung eines nachhaltigen Bauprojekts für die Solothurner Kajakfahrer (SKF). Die klare Strategie, bei der jeder Baustoff gezielt an seinem besten Einsatzort verwendet wurde. «Jeder Baustoff dort und so eingesetzt, dass er seine grössten Stärken ausspielen kann.»
Ortsspezifische Gestaltung
Auf der schmalen Parzelle entwickelt sich das Gebäude als polymorphes Volumen auf zwei Ebenen, welches sich harmonisch und respektvoll in die sensible Aare-Uferlandschaft einbindet.
Das Obergeschoss in Holzbauweise wird von einer dunklen Hülle aus vertikalen Fichtenholzbrettern umspielt. Sie steht im Kontrast zum massiven Sockel aus Stahlbeton. Die grosszügige Fläche des
Sockelgeschosses schafft zur Aare hin, räumlich spannende, gedeckte und offene Aussenräume mit Blick auf das Wasser.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Zum Raumprogramm gehört auf dem Strassengeschoss ein Aufenthaltsraum und WC-Anlagen mit Garderoben und Duschen. Die
freigestellte Aussentreppe ist ein vertikales Verbindungselement und schafft den Bezug zwischen den Geschossen. Die Treppe ist zudem ein Ort des Austausches und lädt zum Verweilen ein.
Durchdachtes Tragwerk
Das Sockelgeschoss musste auf Wasserhöhe geplant werden. Der Wasserstand der Aare wurde ständig beobachtet. Wegen der schlechten Baugrundverhältnisse wurde eine Pfahlfundation als Fundationstyp ausgewählt. Die Böschung entlang der Strasse stabilisierte man durch Sickerbetonstempel.
Umfassende Nachhaltigkeit
Ein zentrales Anliegen der Bauherrschaft war die Nachhaltigkeit, die auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene berücksichtigt wurde. Das Bootshaus sollte nicht nur niedrige Betriebskosten aufweisen, sondern auch ökologisch nachhaltige Materialien nutzen und soziale Interaktion zwischen den Sportlern fördern. Durch den Einsatz von CO2-vermindertem RC-Beton und lokalem Schweizer Holz konnten nicht nur Transportwege und -kosten, sondern auch CO2-Emissionen reduziert werden.

Eigenschaften

Ort
4500 Solothurn
Baukategorie (SIA 102)
Freizeit, Sport und Erholung
Art der Aufgabe
Neubau
Art des Verfahrens
Offerte
Baukosten in CHF (SIA 416)
1'700'000
Geschossfläche in m² (SIA 416)
490
Planung
2022 → 2022
Fertigstellung
2022 → 2023
Inbetriebnahme
2023

Projektbeteiligte