Sinnvoller Einsatz von Beton
Beton prägt das Turbinenhaus als identitätsstiftendes Material. Der zentrale Kern und die radialen Wohnungstrennwände folgen der Dynamik einer Turbine und bilden das strukturelle Rückgrat. Eine spezielle Lasur veredelt die Kernoberfläche und erinnert an die Ästhetik eines Maschinenraums. In den Decken zeigt sich Beton roh und unverfälscht mit Spuren der Entstehung. So verbindet der Beton industrielle Vergangenheit, Konstruktion und bildet ein Dialog zwischen Präzision und Unvollkommenheit.
Materialspezifische Innovationen
Die Aluminiumfassade des Turbinenhauses ist eine materialspezifische Innovation, die sich an der metallischen Oberfläche einer Turbine orientiert. Ihre reflektierende Eigenschaft erzeugt ein dynamisches Lichtspiel und lässt das Gebäude mit seiner Umgebung interagieren. Gleichzeitig schützt die Fassade vor Witterungseinflüssen und sorgt für eine nachhaltige, langlebige Gebäudehülle. Diese zukunftsorientierte Materialwahl verbindet Ästhetik mit Funktionalität.
Interdisziplinäre Ansätze
Die Planung und Realisierung des Turbinenhauses basierten auf interdisziplinären Ansätzen, bei denen Architekt:innen, Ingenieure und Landschaftsplanende eng zusammenarbeiteten. Diese Kooperation führte zu einem Entwurf, der sowohl ästhetische als auch technische Anforderungen erfüllt. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Verbindung von Baukörper, Natur und Technik gelegt, um ein harmonisches und funktionales Gesamtkonzept zu schaffen.
Ortsspezifische Gestaltung
Das Turbinenhaus nimmt Bezug auf seine Umgebung. Es integriert sich in das historische Emmenhof-Areal. Die Nähe zur Spinnerei, dem Wasserkraftwerk und der Natur beeinflussten die Gestaltung entscheidend. Es bildet eine architektonische Schwelle zwischen urbanem und natürlichem Raum, während der zentrale Platz durch das Gebäude und die angrenzenden Wohnbauten neu definiert wird. Die reflektierende Fassade verbindet visuell die Industrie und Natur der Umgebung und schafft ein Zusammenspiel.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Die räumliche Gestaltung orientiert sich an der Idee der Bewegung und Dynamik einer Turbine. Der zentrale Kern des Gebäudes, das Treppenhaus, fungiert als Drehmoment, um das sich die Wohnräume radial anordnen. Die Wohnungen, mit mindestens dreiseitiger Ausrichtung, greifen schaufelartig in die Umgebung und schaffen Verbindungen zur Natur und zum urbanen Kontext. Die öffentlichen Erdgeschossbereiche, sowie das kollektive Dachgeschoss fördern die soziale Interaktion und beleben das Areal.
Durchdachtes Tragwerk
Das Tragwerk ist auf Effizienz und Flexibilität ausgelegt. Die robuste Betonstruktur bildet das Rückgrat des Gebäudes und erlaubt sowohl große Spannweiten im Erdgeschoss für die öffentlichen Bereiche als auch eine offene Raumgestaltung in den oberen Wohngeschossen. Das Treppenhaus als zentrales Element gewährleistet die vertikale Stabilität und trägt zur Verteilung von Lasten bei, während die überhohen Split-Wohnungen an der Westseite die Integration von besonderen Wohnformen ermöglichen.
Umfassende Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit prägt das Turbinenhaus auf mehreren Ebenen. Die Fassadengestaltung aus Aluminium minimiert langfristige Wartungskosten und maximiert die Lebensdauer. Dichte Baumpflanzungen auf dem Dach unterstützen die Kühlung und verbessern das Mikroklima, während gemeinschaftlich genutzte Dachterrassen die soziale Nachhaltigkeit fördern. Die Orientierung der Wohnungen und die Öffnung zur Natur tragen zur natürlichen Belichtung und Belüftung bei, wodurch der Energieverbrauch reduziert wird.