Sinnvoller Einsatz von Beton
> 50% an RC-Beton im Untergeschoss und als Füll- und Überbeton der Halbfertigelemente. Ansonsten konsequente Anwendung von leistungsfähigen vorfabrizierten Vollfertigbetonelementen als stabförmiges Tragwerk mit optimierter Masse. Aufgrund der guten Oberflächenbeschaffenheit und Präzision der Betonelemente konnte auf zusätzliche Materialien und Oberflächenvergütungen verzichtet werden. Der additive „Baukasten“ schafft eine prägende aber insbesondere auch eine verträgliche Architektur für den Ort.
Materialspezifische Innovationen
Die Kombination von Halbfertig- und Vollfertigelementen erlaubt es, einerseits die Effizienz und Geschwindigkeit der Vollfertigelemente zu nutzen und gleichzeitig die Anpassungsfähigkeit und Kosteneffizienz der Halbfertigelemente zu wahren. Diese Mischung ermöglicht eine schnelle, effiziente Bauweise bei gleichzeitig hoher Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an das Design und die funktionalen Anforderungen eines Projekts.
Interdisziplinäre Ansätze
Die enge Zusammenarbeit zwischen Architekten und Bauingenieuren war von Anfang an entscheidend für den Projekterfolg. Frühzeitig wurde eine umfassende Koordination sämtlicher Gewerke lanciert, um die komplexen Anforderungen effizient zu erfüllen. Dabei wurden sowohl gestalterische als auch technische Aspekte berücksichtigt, um eine harmonische und funktionale Lösung zu finden.
Ortsspezifische Gestaltung
Unter einem grossen Shed-Dach werden alle Nutzungen vereint, mit enger Verschränkung von Innen- und Aussenraum. Die Kreuzfigur gliedert das Areal in 4 Bereiche: Zugang und Anlieferung, Pausenhof mit Sportfeld, Schulgarten und naturnaher Bereich Stadtbach. Mit Baumbestand und Wildhecke entstehen klar gefasste, atmosphärisch unterschiedliche Aussenbereiche. Ein Natursteinweg schafft über die Statthalterstrasse hinweg eine direkte Verbindung zwischen den Schulen und bildet einen Schul-Campus.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Die Kreuzfigur des Schulhauses spiegelt die 4 Funktionsbereiche: Unterrichtszimmer, Spezialräume, Werken / Schulküche, Turnen, die sich um die zentrale Halle gruppieren. Diese stehen in enger räumlicher und funktionaler Beziehung zu den angrenzenden Freiräumen und sorgen für eine übersichtliche und gute Orientierung. Die Halle, als zweigeschossiger Multifunktionsraum, ist das «Herz» der Schule: Veranstaltungsraum, Spiel-und Aufenthaltsbereich sowie Kommunikations- und Begegnungszone.
Durchdachtes Tragwerk
Einzelne stabförmige Elemente werden mittels Vergusstaschen zu einem ausgesteiften Tragsystem verbunden und schaffen durch unterschiedliche Ausfachungsvarianten einen modularen ‚Baukasten‘ mit flexibel gestaltbaren Raumstrukturen. Innerhalb der 7 Meter tiefen, durchgehenden Raumschicht werden 25-, 50- oder 75 m²-Einheiten untergebracht, was eine hohe Nutzungsneutralität ermöglicht. Eine differenzierte Materialisierung sorgt für zurückhaltende, aber charaktervolle Räume.
Umfassende Nachhaltigkeit
Durch die Kombination von Vollfertig- und Halbfertigelementen aus Beton wird der Materialverbrauch optimiert, der Energieaufwand gesenkt, die Lebensdauer der Bauteile verlängert und die Anpassungsfähigkeit des Gebäudes gesteigert. So werden Ressourcen effizient genutzt, die Bauzeit verkürzt und die Umweltbelastung reduziert. Die Bauteiltrennung fördert Flexibilität und Wartungsfreundlichkeit. Das Schulgebäude wurde nach dem Minergie-P-Eco-Standard erbaut und zertifiziert.