Sinnvoller Einsatz von Beton
Beton als künstlicher, gegossener Stein rechtfertigt seinen Einsatz dort, wo statisch relevante und dauerhafte Bauteile gefordert sind. Mit Beton sollen langlebige Strukturen geschaffen werden, welche Räume schaffen, die mehr oder weniger unabhängig von Nutzungsänderungen und innenräumlichen Veränderungen bestand haben. Je klarer diese Betonstrukturen von den anderen Bauteilen und Konstruktionen getrennt sind, desto eher sind diese Voraussetzungen gegeben.
Materialspezifische Innovationen
Für den Sichtbeton der Aussenhülle wurde ein Recycling-Beton mit Weisszement verwendet. Im Betonwerk wurden über mehrere Versuchsreihen die Art und Menge der Zuschlagsstoffe so lange variiert , bis eine optimale Sichtbetonqualität mit einem minimalen Zementanteil erreicht wurde. Dies geschah mit der Absicht den CO2 einzusparen.
Interdisziplinäre Ansätze
Obgleich die Bauteiltrennung keine neue Erfindung ist, benötigt es eine interdisziplinäre Herangehensweise. Die Fachplaner müssen sich von ihren traditionellen Denkweisen verabschieden und innovative Lösungsfindungen gemeinsam diskutieren. Es mag banal tönen, aber eine "schöne" Leitungsführung, welche nicht eingelegt werden darf ist eine Herausforderung welche immer das ganze Planerteam inklusive der Spezialisten für Brand- und Schallschutz betrifft.
Ortsspezifische Gestaltung
Das Gebäude bezieht eine Brachfläche zwischen dem alten Zeughaus und der innerstädtischen Industriezone. Es bildet einen Meilenstein im herkömmlichen Sinn und markiert die ehemalige Grenze zwischen Jona und Rapperswil. Die strenge, gerasterte Lochfassade nimmt Bezug zu den Fabrikgebäuden und schliesst den Raum zur Strasse hin ab. Es bildet eine erkennbare aber nicht dominante Abgrenzung zum auf der anderen Strassenseite gelegenen Wohnquartier.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Das Gebäude hat ein unterirdisches, sieben oberirdische und ein Technikgeschoss. Im UG befindet sich die Tiefgarage, Keller- und Technikräume. Ein gekröpftes Dreieck bildet die Grundrissform, welche die typische Hotelzimmerstruktur an den drei Hauptfassaden ermöglicht. Die inneren Erschliessungskorridore stechen an die Fassaden durch und können so natürlich belichtet werden.
Das Erdgeschoss ist aufgeteilt in eine Retail- und eine Hotelfläche, mich Check-In, Bar-/Lounge und Frühstücksbereich.
Durchdachtes Tragwerk
Das statische System basiert auf den Deckenplatten, welche im Innern des Grundrisses auf einzelnen, vom Ausbau gelösten, Stützen und am Rand auf der inneren Schale der zweischaligen Fassadenkonstruktion aufliegen. Die Beiden Treppen- und der Liftkern bilden die aussteifenden Elemente. Dadurch gibt es keine inneren Tragwände und die Bespielung der Grundrisse hat keine Abhängigkeit von statischen Elementen. Das statische System bildet die Basis für die angestrebte Bauteiltrennung.
Umfassende Nachhaltigkeit
Es war das Ziel eine langlebige Struktur zu erstellen, welche sich im Innern bei Bedarf erneuern oder gar neuen Nutzungen zuführen lässt, ohne dass Eingriffe an diesem Grundskelett nötig sind. Dafür wurde auf eine konsequente Bauteiltrennung geachtet. Innere Abschlüsse, Oberflächen und vor allem die Haustechnik lassen sich entsprechend ihrer typischen Lebensdauer separat ersetzen oder bei Nutzungsänderungen anpassen.