Wohnsiedlung Rötiboden

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Buchner Bründler Architekten
Wohnen
Neubau
Direktauftrag

Den elf unterschiedlichen Wohneinheiten der Wohnsiedlung Rötiboden liegt die Vision zu Grunde, einen hochwertigen Ort zu schaffen, der von seiner ausserordentlichen Lage mit Fernsicht profitieren darf und der gleichzeitig die Vorzüge des Zusammenlebens unterstützt und fördert.
Entstanden sind zwei zueinander leicht abgedrehte Reihenhausvolumen entlang des Höhenverlaufs, die einen grosszügigen Zwischenraum entstehen lassen. Dieser bildet das Zentrum der Anlage und wird, zusammen mit den Terrassen und Grünräumen, gemeinschaftlich genutzt. Verbunden werden diese Orte durch grosszügige Treppenanlagen.
Die aus Ortbeton gegossene Grundstruktur ist in Schottenbauweise konstruiert und ermöglicht flexible Grundrisse. Durch grosse Geschosshöhen und Absätze in der Bodenplatte sind die Innenräume lichtdurchflutet und lassen einen Werkraumcharakter entstehen. Farblich abgesetzte Module bilden einen starken Kontrast und erweitern die schlichte Grundvolumetrie zu einer belebten Silhouette.

Bildrechte: Paola Corsini: corsini.pl@gmail.com, Rory Gardiner: studio@rory-gardiner.com

Überlegungen zum Projektantrag

Sinnvoller Einsatz von Beton
Die Siedlung Rötiboden, bestehend aus zwei Längsbauten und einem vorgelagerten, umfassenden Hofbereich wird in die natürliche Hangtopographie eingebettet. Beton bildet das ideale Grundmaterial, um die Idee einer zusammenhängenden Anlage konsequent und in homogener Materialität umsetzen zu können.
Aus der optimierten Grundstruktur in Beton und farblich abgesetzten Sekundärelementen entsteht eine klare und eigenständige Formensymbiose.
Materialspezifische Innovationen
Die Innovation besteht in der konsequenten Umsetzung von Struktur, Raum und Material in Beton. Hierfür sind simple Grundelemente entstanden, die durch einzelne, expressiv Motive wie Einfassungen für Hof und Treppen und Arkadenterrassen mit ausladenden Abgängen entstanden sind.
Die Linearität wird hier von stereometrisch und organisch geformten Elementen überformt.
Interdisziplinäre Ansätze
Bedingt durch die ökonomischen Rahmenbedingungen wurde mit einem Schalungstyp II gearbeitet, dies bedingte eine fortwährende und enge Abstimmung zwischen Ingenieur, Architekt und ausführender Firma um die Arbeitsetappen zur Fügung des Betons bestimmen zu können.
Ortsspezifische Gestaltung
Durch Grösse und Lage der Anlage an exponierter Handkante wurde ein eigenständiges Vokabular entwickelt, welches stark aus den Bedingungen der natürlichen Topographie und der Orientierung gewachsen ist. Hieraus entstand der lange gestreckte Hofraum, der sowohl die Häuser adressiert und zugleich ein gemeinschaftlicher Sozialraum bildet. Entfernt klingen Bezüge zu den Siedlungsbauten der Sechzigerjahre an.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Aus der Hangtopographie wird eine spezifische Schnittfigur entwickelt, welche sich durch getreppten Geschossplatten und überhöhen Räumen auszeichnet. Hieraus bildet sich das räumliche Grundgerüst der Atelierhäuser. Beton ist der Grundstoff für diese atmosphärische Wirkung. Diese wird weiter bestimmt durch akzentuierte Sekundärelemente, die in ihrer Farbigkeit Aussen- wie Innenräumen eine verspielte Note verleihen und die einzelnen Häuser auf die individuellen Vorlieben der Bewohnenden abstimmen.
Durchdachtes Tragwerk
Die Struktur erschliesst sich durch Grundriss und Schnitt, hierbei wirken die repetitiv aufgebauten Schotten als Tragscheiben, um die tiefer liegende Parkierungshalle weitgehend stützenfrei ausgestalten zu können.
Die Spannweiten sind moderat, entsprechend konnte Beton materialoptimiert eingesetzt werden.
Umfassende Nachhaltigkeit
Aus der Idee Atelierwohnen mit Gemeinschaft zu fördern, ist eine für das Eigentumssegment beispielhafte Lösung entstanden. Aussenflächen sind der gemeinschaftlichen Nutzung zugewiesen, Arkadenraum, Hof und offene Terrassen sind um den Gemeinschaftsraum ergänzt.
Die Konzeption erfolgt nach aktuellen Energieanforderungen, mit entsprechender Gewinnung über Geothermie für Wärmepumpe und Freecooling. Rötiboden ist ein Projekt in Eigenentwicklung, der Kostenrahmen war durch die Preisfixierung gesetzt.

Eigenschaften

Ort
Wädenswil
Baukategorie (SIA 102)
Wohnen
Art der Aufgabe
Neubau
Art des Verfahrens
Direktauftrag
Baukosten in CHF (SIA 416)
12.3 Mio
Geschossfläche in m² (SIA 416)
2'878
Planung
2016 → 2020
Fertigstellung
2021 → 2023
Inbetriebnahme
2023

Projektbeteiligte

Bauherrschaft
BB Bauten AG, Basel
Bauingenieurwesen
HLKS-Planung
Elektroplanung
Fassadenplanung
Christoph Etter Fassadenplanungen, Basel