Ampliamento ospedale di Mendrisio

1279
Gaggini Studio d'Architettura
Fürsorge und Gesundheit
Erweiterung
Wettbewerb
Offenes Verfahren

Der Erweiterungsbau des Spitals von Mendrisio fügt sich in einen landschaftlich wertvollen Kontext ein, in einem vornehmen Gebiet der Gemeinde, das sich direkt an das historische Zentrum anlehnt. Das Areal ist durch die Präsenz von Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert geprägt, die in prachtvolle Gärten eingebettet sind. Der Stadtteil hat sich rund um institutionelle Gebäude und Schulen verschiedener Stufen entwickelt, darunter die Accademia di Architettura.
Das neue Gebäude begrenzt den Raum nach Süden mit einer Volumetrie, die die Höhen der umliegenden Bauten respektiert und somit den bestehenden Hauptkörper, der als Ausnahme höher ist, innerhalb des öffentlichen Parks herausragen lässt.
Die Erweiterung besteht aus einer Ebene für poststationäre Pflege auf der oberen Etage und aus vier Ebenen mit ambulanten Bereichen mit verschiedenen Spezialabteilungen.
Die Doppelkorridor-Typologie, die Verteilung und die Fassaden reagieren flexibel auf die verschiedenen funktionellen Anforderungen.

Bildrechte: Luca Ferrario

Überlegungen zum Projektantrag

Sinnvoller Einsatz von Beton
In einem Krankenhausgebäude ist die Nutzungsflexibilität seiner Räume über die Zeit von entscheidender Bedeutung: Durch eine präzise und rigoros definierte statische Struktur, Verkehrsflächen und Technikräume kann das Gebäude auf die kontinuierlichen Veränderungen reagieren, die während der Betriebsphase auftreten.
Das geeignetste Material, um eine lange Lebensdauer und qualitativ hochwertige ästhetische Erscheinung zu gewährleisten, ist Beton.
Materialspezifische Innovationen
Der Beton erscheint sowohl aussen als auch innen in Kombination mit anderen Materialien und Farben, die als Kontrast Leichtigkeit evozieren. Beton wird in seiner Sichtbetonform oder als Fertigteil verwendet, ohne besondere Behandlungen. Er bildet eine Art Skelett der Konstruktion. An den statisch wichtigsten Stellen werden die fundamentalen Elemente des Bauwerks hervorgehoben.
Interdisziplinäre Ansätze
Der Bau eines Krankenhauses ist ein hochkomplexes Projekt, das mit einem interdisziplinären Team realisiert wird, insbesondere in Hinblick auf die Krankenhaustechnik und Gebäudetechnik.
In diesem Bereich ermöglicht die Definition einer einfachen primären Struktur aus Beton allen an der Bauausführung beteiligten Fachspezialisten, flexible und innovative Lösungen zu finden.
Ortsspezifische Gestaltung
Der Erweiterungsflügel des Krankenhauses soll in erster Linie das wertvolle Gesamtbild des Stadtviertels, in das er sich integriert, stärken. Er definiert einen öffentlichen Raum, einen städtischen Park, der mit wenigen Materialien gestaltet ist und durch zahlreiche Baumpflanzungen in der Tradition der Plätze des Tessins geprägt ist. Dieser neu geschaffene Raum bietet eine hochwertige räumliche Qualität für alle Gebäude, die sich an diesem Platz befinden.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Die wichtigsten architektonischen Entscheidungen, wie die Arkaden im Erdgeschoss und die Fassadengestaltung, resultieren aus der besonderen Lage des Krankenhausgebäudes im öffentlichen Raum.
Die Fassadenlösung verleiht dem Gebäude eine klare Identität im Dialog mit dem bestehenden modernistischen Krankenhaus. Die Wiederholung von gedrehten Aluminiumelementen hebt die Raumaufteilung von aussen auf und ermöglicht einen offenen Blick auf die Stadt während gleichzeitig Diskretion gewahrt bleibt.
Durchdachtes Tragwerk
Die Typologie und Verteilung reagieren flexibel auf die verschiedenen funktionalen Anforderungen. Ein zentraler Sichtbetonkern mit vertikalen Erschliessungen und Technikräumen gliedert mit zwei Korridoren die seitlichen Räume. Die einfache statische Struktur wiederholt sich auf den oberen Ebenen, wird jedoch im Erdgeschoss durch grössere Spannweiten unterbrochen, um den Gegebenheiten der bestehenden Untergeschosse, insbesondere der Tiefgarage, Rechnung zu tragen.
Umfassende Nachhaltigkeit
Das Gebäude entspricht dem Minergie-Standard und nutzt Fernwärme aus erneuerbaren Quellen als Energieträger für Heizung, Kühlung und Warmwasserbereitung.
Die hohe Flexibilität der Konstruktion und der Fassade ermöglichen eine langfristige Nutzung unter Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Nachhaltigkeitskriterien.

Eigenschaften

Ort
Mendrisio
Baukategorie (SIA 102)
Fürsorge und Gesundheit
Art der Aufgabe
Erweiterung
Art des Verfahrens
Wettbewerb
Beschaffungsform
Offenes Verfahren
Baukosten in CHF (SIA 416)
43 mio
Geschossfläche in m² (SIA 416)
Gebäude 7'000, Tiefgarage 4'000
Planung
2016 → 2018
Fertigstellung
→ 2022
Inbetriebnahme
2022

Projektbeteiligte

Bauherrschaft
Landschaftsarchitektur
Baumanagement
Bauingenieurwesen
HLKS-Planung
Elektroplanung
Bauphysik
Fassadenplanung