Neubau Volksschule Bethlehemacker Bern

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Meier Leder Architekten BSA
Unterricht, Bildung und Forschung
Neubau
Wettbewerb
Offenes Verfahren

Die bestehende Schule besticht durch eine Komposition aus Aussenraum und raumbildenden Gebäuden. Der Neubau orientiert sich an diesem Regelwerk und vervollständigt es zu einem neuen Ganzen. Der vielseitig gestaltbare Grundriss bietet gute Voraussetzungen für zeitgemässe pädagogische Konzepte. Im EG schaffen Tagesstrukturen und Bibliothek ein öffentliches Angebot für das Quartier. Die Schulzimmer im OG sind unter der markanten Dachlandschaft angeordnet. Vier Klassen bilden einen Cluster, der als Lernlandschaft genutzt wird und mit dem Oberlicht in eine spezifische Atmosphäre versetzt wird. Die Doppeltreppe im Zentrum schafft eine räumlich prägnante Verbindung. Innere Verglasungen ermöglichen Durchblicke und Raumerweiterungen. Die Gebäudehülle orientiert sich an den Proportionen der Pavillonbauten. Die Tektonik wird aus einer Mischung von vorfabrizierten und an Ort gegossenen Elementen gegliedert. Die Fluchtbalkone staffeln die Fassaden und verleihen ihr ein vielfältiges Schattenspiel.

Bildrechte: Architekturfotograf Rasmus Norlander, Steinstrasse 65, 8003 Zürich

Überlegungen zum Projektantrag

Sinnvoller Einsatz von Beton
Die Statische Gebäudestruktur bildet eine Verwebung von Ortbeton, vorfabrizierten Elementen in Beton und Holz, um Anforderungen wie Spannweite, Schallschutz und Speichermasse gezielt zu erfüllen. Das Bausystem erlaubt im inneren flexible, nicht tragende Raumunterteilungen in Holz, die eine Anpassung über den Lebenszyklus hinweg ermöglichen. Die Gebäudehülle aus Ortbeton und vor-fabrizierten Elementen schafft zudem eine robuste und markante Präsenz mit Bezug zu den bestehenden Pavillonbauten.
Materialspezifische Innovationen
Zu diesem Kriterium wurden keine Angaben gemacht.
Interdisziplinäre Ansätze
Die durchlaufende Gebäudestruktur begünstigt ein flexibles Gebäudekonzept: Aussenliegende Fluchtbalkone reduzieren die Massnahmen für den Brandschutz und ermöglichen die Nutzung der Erschliessung als Lern- und Aufenthaltsbereiche ohne Einschränkung. Haustechnische Installationen erfolgen vertikal in den Doppelstützen und horizontal zwischen den Doppelträgern. Kurze Wege für die Luft- und Medienverteilung wie die Systemtrennung erlauben einfache Anpassungen an sich verändernde Anforderungen.
Ortsspezifische Gestaltung
Mit einer klaren Setzung wird der zweigeschossige Neubau in die historische Anlage eingebunden. Er orientiert sich an den bestehenden Strukturen der Schulanlage und bildet deren östlichen Abschluss. Analog zur behutsamen Einordnung des Neubaus in das Ensemble versteht sich der Umgang mit der Landschaft als konsequente Weiterführung des fliessenden Landschaftsraum. Der gefächerte Pausenplatz des Primarschulbereichs wird zum Neubau hin fortgesetzt und vermittelt zwischen Alt und Neu.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Der eingezogene Aussenraum bildet die Adresse des Neubaus. Die doppelte und versetzte Ver-tikalerschliessung aus der überhohen Eingangshalle verbindet die Geschosse untereinander und dient deren zentralen Belichtung. Die Grundrissdisposition interpretiert das Thema der Clusterschule, die gefalteten Dächer stärken dessen räumliche Wirkung. Innere Verglasungen ermöglichen zudem spannende Ein- und Durchblicke, begünstigen die Orientierung und bilden optische Raumerweiterungen.
Durchdachtes Tragwerk
Zu diesem Kriterium wurden keine Angaben gemacht.
Umfassende Nachhaltigkeit
Der Neubau wurde nach höchsten Nachhaltigkeitsanforderungen geplant und sowohl gemäss dem Standard Minergie-A-ECO als auch SNBS zertifiziert. Das Projekt entspricht damit höchsten Nachhaltigkeitsanforderungen und einem ganzheitlichen Ansatz. Dies umfasst auch den Freiraum mit einem sorgfältigen Umgang zu Themen wie Wasser und Biodiversität.

Eigenschaften

Ort
Kornweg 113, 3027 Bern
Baukategorie (SIA 102)
Unterricht, Bildung und Forschung
Art der Aufgabe
Neubau
Art des Verfahrens
Wettbewerb
Beschaffungsform
Offenes Verfahren
Baukosten in CHF (SIA 416)
26'110'000
Geschossfläche in m² (SIA 416)
4'773
Planung
2016 → 2024
Fertigstellung
2022 → 2024
Inbetriebnahme
2024

Projektbeteiligte

Bauherrschaft
Hochbau Stadt Bern
Baumanagement
Maurer Bauleitung GmbH
Bauingenieurwesen
HKP Bauingenieure AG
Bauphysik
Durable Planung und Beratung GmbH
HLKS-Planung
Waldhauser + Hermann AG
HLKS-Planung
BLM Haustechnik AG
Elektroplanung
P. Keller + Partner AG
Landschaftsarchitektur
SKK Landschaftsarchitekten