Sinnvoller Einsatz von Beton
Die Setzung im Hang, sowie die grossen Spannweiten und Auskragungen applizieren einen sinnvollen Einsatz von Beton. Die stark in Erscheinung tretenden Betonbänder der Fassade kontrastieren mit den dunklen Holzausfachungen des Wohn- und Eingangsgeschosses. Die Fenster sind zwischen den Bändern raumhoch eingesetzt. Die Bänder umschliessen das Gebäude und folgen dem Terrain. So wird auch die Garage, welche seitlich zum Hauptkörper gelegen ist, in das Bandthema eingebunden.
Materialspezifische Innovationen
Der Bau sucht die Reduktion auf wenige, auserwählte Materialien und Farben. Diese wurden fein aufeinander abgestimmt. Das Konzept wird durch die Sichtbetonwände und -Decken getragen. Als sinnvoller Einsatz im reduzierten Materialkonzept hat sich Sichtbeton als wertvoller Bestandteil erwiesen. Als optimale Ergänzung dazu ist der Anhydrit-Bodenbelag zu erwähnen. Die klaren, geometrischen Linien und eine reduzierte Ästhetik wurde durch die gewählte Materialisierung erzielt.
Interdisziplinäre Ansätze
Beim vorliegenden Projekt ist der Sichtbeton nicht nur ein optisches Gestaltungselement, sondern auch ein technisches Element. Die Gestaltung der Sichtbetonflächen bedurfte einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Architekten und dem Bauingenieur. Der interdisziplinäre Dialog schuf ein Gebäude, bei welchem das Material sowohl als funktionales Konstruktionsmaterial als auch als künstlerisches Gestaltungselement dient.
Ortsspezifische Gestaltung
Der Bau trägt der Topographie mit dem Splittlevel-Prinzip Rechnung und fügt sich rücksichtsvoll in das Terrain ein. Die gegen Westen abfallende Parzelle ist hangseitig erschlossen. Der Garten umrahmt das Gebäude, die Topographie wird erlebbar. Bei der Zufahrt säumen Bäume die Porte. Der Zugangshof ist primär der Fahrzeugerschliessung und dem Spielen auf Hartflächen zugeteilt. Auf den Gebäudeschmalseiten sind beidseitig verwunschene Gartenlandschaften mit einer hohen Biodiversität angelegt.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Die Familie betritt das 6.5 Zimmer Eigenheim im Splittlevel-Prinzip im Eingangsgeschoss. In diesem Geschoss befinden sich neben dem Entrée der Ess- und Küchenbereich. Vorgelagert liegt eine grosszügige Terrasse. Halbgeschossig versetzt dazu liegt der überhöhte Wohnraum. Dieser Raum wirkt wie ein Scharnier zwischen den privaten Schlafräumen und den gemeinschaftlichen Räumen. Vom Wohnraum aus gelangen die jüngsten Bewohner über die Treppe hinab in den Kinderbereich.
Durchdachtes Tragwerk
Der mit 4 Metern auskragende Vordachbereich über der Terrasse wurde mit vorgespannten Überzügen ermöglicht. Die Überzüge wurden auf der gesamten Gebäudebreite ausgebildet, um die Auskragung zu realisieren. Aufgrund der zweischaligen Konstruktionsweise, mit beidseitigen Sichtbetonwänden, wurde ein ausgeklügeltes Dämmkonzept entwickelt. Beispielsweise wurde der Dachbereich, obwohl er vorgespannt wurde, thermisch getrennt.
Umfassende Nachhaltigkeit
Der Sichtbeton dient als fertige Oberfläche, wodurch zusätzliche Materialien wie Wandverkleidungen, Putze oder Platten eingespart wurden. Dies reduziert den Materialverbrauch und die damit verbundenen Umweltauswirkungen. Bereits in der Planung wurde darauf geachtet, dass geringe Nachfolgeinvestitionskosten entstehen. Dies trägt zur Verringerung des Bedarfs an Renovierungen und damit zu einer längeren Lebensdauer bei.