Erweiterung des Kindergartens - Manno

Das Projekt zielt darauf ab, der Kindergarten von einer auf zwei Abteilungen zu erweitern. Das bestehende Gebäude, das in den 1970er Jahren gebaut wurde, bleibt in seinem aktuellen Zustand erhalten und wird funktional mit dem neuen Gebäude verbunden.
Der architektonische Ausdruck der Erweiterung unterscheidet sich vom bestehenden Bauwerk, sucht jedoch nach volumetrischen und räumlichen Bezügen zu diesem. Das neue Gebäude weist eine zeitgenössische Sprache auf, in der die Schlichtheit überwiegt.
Der Kindergarten wird als transparenter Pavillon interpretiert, der stark mit dem Kontext verbunden ist und dessen Funktionen in einem einzigen Raum organisiert sind.












Bildrechte: Marcelo Villada Ortiz



Überlegungen zum Projektantrag
Sinnvoller Einsatz von Beton
Das Gebäude besteht hauptsächlich aus einer Bodenplatte, sechs vorgefertigten Strukturelementen und einer vorgespannten Betonplatte. Diese Konzeption ermöglicht es, die verschiedenen Funktionen in einem einzigen Raum zu organisieren und sie stark mit dem Kontext zu verknüpfen. Die sichtbare Bodenplatte mit darunterliegender Dämmung und integriertem Heizsystem minimiert den Materialeinsatz und trägt zur Kostensenkung bei.
Materialspezifische Innovationen
In diesem Projekt löst die sichtbare Betonbodenplatte die Anforderungen des Bodens und dient gleichzeitig, dank des TABS-Prinzips, als Heizsystem und thermische Trägheitsmasse.
Interdisziplinäre Ansätze
Das Projekt entstand aus der langjährigen engen Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Pedrazzini Guidotti, mit dem wir seit Jahren das architektonisch-strukturelle projekt erproben. Dabei fließen die Beiträge beider Disziplinen in die Gestaltung und die räumliche Konzeption ein.
Ortsspezifische Gestaltung
Der Raum wird durch die Differenzierung der Nebenräume oberhalb eines leichten Hangs geprägt, wodurch diese direkt mit dem Zugangsweg verbunden und von geringer Höhe sind. Die Hauptbereiche hingegen befinden sich unterhalb des Hangs, in direkter Beziehung zum Garten und mit größerer Höhe. Das flache Dach, im Kontrast zur differenzierten Bodenplatte, und die umlaufende Offenheit vermitteln die Idee eines "überdachten Gartens".
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Der Raum, der von den punktuellen Strukturstützen befreit ist, wird durch die „topografische“ und funktionale Differenzierung dieser Elemente geprägt und weiter durch den Einsatz von festen Möbeln mit lebhaften Farben, die mit der materialbezogenen Einfachheit der Gebäudehülle interagieren, gegliedert.
Durchdachtes Tragwerk
Die Struktur des neuen Gebäudes, aus Stahlbeton und vorgespanntem Beton, besteht aus einer flachen Decke, die auf 6 Stützen ruht, die auf oberflächlichen Fundamenten liegen. Die Stützengeometrie reduziert die Deckendicke und versteift das Gebäude, indem ein schiefes Rahmengerüst in der Querrichtung und ein Rahmengerüst mit zwei Gelenken in der Längsrichtung gebildet wird. Die Fundamente sind durch einen Gehweg miteinander verbunden, um Verschiebungen im Erdbebenfall zu begrenzen.
Umfassende Nachhaltigkeit
Der Einsatz von Beton ist auf dessen strukturelle Optimierung, die Reduzierung anderer Materialien und die maximale Flexibilität der räumlichen Organisation ausgerichtet.
Eigenschaften
Ort
Manno
Baukategorie (SIA 102)
Unterricht, Bildung und Forschung
Art der Aufgabe
Erweiterung
Art des Verfahrens
Direktauftrag
Baukosten in CHF (SIA 416)
3'150'000
Geschossfläche in m² (SIA 416)
360
Planung
2019 → 2021
Fertigstellung
2022 → 2023
Inbetriebnahme
2023
Projektbeteiligte
Bauherrschaft
Baumanagement
Bauingenieurwesen
Elektroplanung
Wasserbau
studio tecnico idalgo ferretti
Fassadenplanung
Bauphysik