Sinnvoller Einsatz von Beton
Langlebigkeit, Präzision und Wertigkeit waren die Wünsche der Bauherrschaft, welche als Pensionskasse tätig ist und ihre Rendite über diese Werte generieren. Diese Wertigkeit, die städtebauliche Einbindung sowie das Ziel, mit dem denkmalgeschützten Nachbargebäude in einen Dialog zu treten, waren die Ausgangspunkte für das Konzept einer Fassadenverkleidung in Betonelementen aus schwerer Vorfabrikation. Die Laubengangschicht in Ortbeton entstammt aus der gleichen konzeptionellen Logik.
Materialspezifische Innovationen
Bei den Fassadenelementen sind es weniger die Innovationen, sondern die dem Material innewohnenden Möglichkeiten, die uns interessierten. Durch den Vorgang des Giessens sowie die Vielfältigkeit der Oberflächenbehandlungen, eröffneten sich erst die Möglichkeiten zur Umsetzung des Fassadenkonzeptes, welches sich stark am Nachbargebäude orientiert. Verstärkt wird die Annäherung durch den Aspekt des spürbaren Handwerks für das Erstellen der Schalungen und der verschiedenen Oberflächenbearbeitungen.
Interdisziplinäre Ansätze
Die Zusammenarbeit zwischen Architekt, Fassadenplaner, Betonelementwerk, Bauingenieur und dem Baumeister waren für die geglückte Umsetzung elementar und für alle sehr bereichernd.
Ortsspezifische Gestaltung
Die Strassenfassaden sowie der hofseitige Laubengang nehmen mit ihren feinen Gliederungen Bezug zum denkmalgeschützten Nachbargebäude auf und treten mit ihm in einen Dialog. Die Beton-Skelettbauweise des Nachbargebäudes mit Ausfachungen in Sichtmauerwerk, finden sich thematisch transformiert in den vertikalen Betonungen der Fenster- und Loggia-Leibungen sowie den sandgestrahlten Reliefs der Brüstungsbereiche.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
siehe Materialspezifische Innovation
Durchdachtes Tragwerk
Das Tragwerk des Rohbaus ist durch die geschossübergreifende Wiederholung der Grundwohneinheit denkbar einfach. Die Schotenbauweise unterstützt die statisch Effizienz.
Umfassende Nachhaltigkeit
Rund 200 Bewohner leben über sieben Geschosse verteilt. Dies ergibt in der Theorie 19’900 potenzielle Bekanntschaften. Wie muss ein Gebäude konzipiert und gestaltet werden, damit die Anonymität der Nachbarschaften aufgebrochen werden, Begegnungen, Austausch und Netzwerke sich bilden können? Eine Begegnungszone mit vertikaler Bepflanzung machen den Hof zu einer grünen Oase des Austausches, spendet Schatten und Luftfeuchtigkeit, und wirkt übergreifend als Sicht- und Schallfilter.