Umbau Bahnhof Zweilütschinen

1430
HMS Architekten AG
Infrastructures de transport
Transformation
Appel d'offre

Der Betonkörper ist vollständig in den Terrainverlauf eingebettet und wird in der Ankunft nicht wahrgenommen.

Das unterirdische Bauwerk wird neben den technischen und funktionalen Anforderungen auch dem Anspruch gerecht, mehr als nur ein Zweckbau zu sein.
Für Reisende, Wanderer und den Fahrradverkehr wird ein ansprechendes Raumgefühl weit über die funktionale Notwendigkeit hinaus erzeugt.
Dies wird durch weiche und runde Formen und im geschickten Zusammenspiel von natürlichem und künstlichem Licht erreicht, welches poetisch-verspielt durch die Unterführung leitet.
Die Aufgänge weisen durch die schmalen und himmelwärts-hohen Raumgestaltungen den Weg nach aussen und verbinden sich über die im Tagesgang veränderlich funkelnden Glasbaustein-Decken mit der Lichtgestaltung im Untergrund zu einem Ganzen.

Die durchgehende, stehende Bretterschalung aus rohem Fichtenholz erzeugt eine feine Oberflächen-Tektonik, durch welche der Beton im Licht einen samtenen, weichen Ausdruck erhält.

Copyright des images: David Birri photography, Meiringen

Réflexions sur la proposition de projet

Utilisation efficace du béton
Beton wurde nur soweit verwendet, wie dies durch die materialspezifischen Eigenschaften unbedingt notwendig war:
als Sperre gegen das Grundwasser und den Druck der nahen Flüsse, als setzungsfreie Unterterrain-Basis für Perronhochbauten und die Gleise und zum hindernisfreien Durchgang zu Gunsten von Bahnreisenden und Langsamverkehr.
Innovations spécifiques aux matériaux
Die Beschränkung des Beton auf den Untergrund ermöglicht den scharfen Übergang zu den Hochbauten. Die meist geschraubt und gefügten Bauteile der Hochbauten lassen so eine hohe Demontagetauglichkeit und Wiederverwertbarkeit zu. Die Einleitungen der Kräfte in die Basis sind unaufgeregt klassisch und direkt, aber präzise detailliert, was sich, ökonomisch nachhaltig, ebenfalls in moderaten Kosten zeigt.
Approches interdisciplinaires
Durch frühen Abgleich von Bauingenieur und Architekt gelang es, einfache, aber präzise Details zu entwerfen und die scharfe Trennung vom Beton-Sockelbau zu den aufgehenden Bauwerken sauber umzusetzen.
Der raumüberspannende Fachwerkträger im Abschlussbauwerk durfte aufgrund der Dachanschlüsse mit nur geringen Bauteil-Bewegungen durch den Jahresgang die Kräfte in den Betonsockel leiten, was unter Einbezug aller am Detail Beteiligten vorzüglich gelang.
Conception adaptée au site
Die auf Perronniveau scharf begrenzten Hochbauten mahnen an abgestellte Traktionen. Die feine Fassadengestaltung adaptiert sich unaufgeregt in den Geländeranlagen über den gesamten Bahnhof, wo der Takt von Bahnschwellen erkennbar wird. Die Dachabschluss-Lamellen und das schräg aus dem Boden ragende Abschlussbauwerk nehmen Bezug auf die Jahrmillionen alten Schichtungen der nahen, schroffen Kalkstein-Felswände.
Das Betonbauwerk verbirgt sich und ist von Ankommenden praktisch nicht zu erkennen.
Conception architecturale et spatiale
Die technischen Hochbauten empfangen den Reisenden und führen in den Untergrund. Der mit rohen, stehenden Brettern geschalte Beton mit seinen runden Formen und das Zusammenspiel von künstlichem und natürlichem Licht, welches durch den Tagesgang verspielt-funkelnde Lichtakzente in der Untergrund zaubert, setzt einen Kontrapunkt zur technischen Kühle . Die Transformation des Betons im Ausdruck zum Untergrund hin war ein wichtiger Bestandteil des Gestaltungswillen für diesen öffentlichen Knoten.
Structure soigneusement conçue
Die aufgehenden Bauten setzen den Anspruch der Wiederverwendung durch gerichtetes und verschraubtes Tragwerk auf Betonsockel um. Die Aufbauten wurde so bewusst einfach gehalten.
Der zugrundeliegende Beton-Sockelbau nimmt alle Kräfte direkt auf.
Damit konnten die Bauteile der Hochbauten demontier- und wiederverwendbar verbaut werden, was sowohl ökonomisch wie ökologisch Nachhaltigkeit ist.
Durabilité globale
Schaffung eines neuen Knotenpunkts zugunsten nachhaltiger Mobilität: für Bahnreisende, Radfahrer und Wanderer verbindet die Unterführung die Wegnetze.
Das Bauwerk schafft fürs Tal, die Bahn und den Tourismus Mehrwert und bessere Verbindungen - konnten dadurch auch die Fahrzeiten der Bahn optimiert werden.
Die Vergabe an lokale Handwerker bedeutet kurze Anfahrtswege, der Beton wurde lokal mit einheimischem Kies produziert.
Die Hochbauten sind verschraubt/gefügt, was ein Re-Use ermöglicht.

Caractéristiques

Lieu
Zweilütschinen
Catégorie d'ouvrage (SIA 102)
Infrastructures de transport
Type de tâche
Transformation
Type de procédure
Appel d'offre
Coût de construction en CHF (SIA 416)
-
Surface de plancher en m² (SIA 416)
-
Planification
2020 → 2022
Réalisation
2022 → 2023
Année de mise en service
2023

Intervenants