MFH Murg

1350
Eberle & Freuler Architekten GmbH SIA
Habitat
Nouvelle construction
Concours
Concours sélectifs

Der sanierungsbedürftige Altbau wies energetische, wie auch Schall- & Hygienetechnische Mängel auf. Zudem nutzte der Bestandesbau nicht die vorzügliche Wohnlage direkt am Walensee, was sich an der städtebaulichen Setzung und Ausrichtung der Haupträume zeigte.
Ein privat geführter Ideenwettbewerb offenbarte differenzierte Möglichkeiten, um den Bestand zu reaktivieren oder zu ersetzen. Der intensive Eingriff in die zeitgerechte Ausführung der 1970er Jahren forderte einen Neubau, was die Möglichkeit bot, grundlegende städtebauliche Gedanken über die Volumensetzung und Durchquerung der Parzelle sowie die Integration in das bestehende Quartier zu machen.
Der Neubau überzeugt in mehreren Aspekte. Trotz der maximalen Ausnutzung gliedert sich der Bau zwischen die Einfamilienhäuser ein. Der Beton als hocheffizientes Baumaterial unterstützt die offene und transparente Bauweise in Kombination mit einer einfachen Struktur. Das grosse Volumen wirkt dank feinem Handwerk filigran und einladend.

Copyright des images: Ralph Feiner & Kalena - Fotografie

Réflexions sur la proposition de projet

Utilisation efficace du béton
Das Gussmaterial Beton ermöglicht die angestrebte Formalität am Seeufer des Walensee und zeichnet sich in der individuellen Ausführung als Unikat. Das Fügen der Schalung und die ablesbare Handarbeit erzeugen eine subjektive Ausdrucksstärke mit immenser Kraft. Das einfach anmutende Volumen spielt mit den Gegensätzen einer rauen und zugleich offenen Architektur, wiederspiegelt Geborgenheit auf eine unverschleierte Art.
Innovations spécifiques aux matériaux
Die Sichtbetonoberflächen mit inszenierter Bretter- sowie alternierender Schaltafelschalung zeugt vom lokalen Handwerk und der Wertschätzung gegenüber dem Material Beton. Details von Fugen, Übergängen, feinen oder rohen Betonoberflächen erzeugen ein vielfältiges Spiel von Licht, Schatten und differenzierten einfachen Materialien.
Approches interdisciplinaires
Aufgrund mangelhafter Bausubstanz konnte im privat geführten Wettbewerb unser Vorschlag eines Ersatzneubaus überzeugen, was den Dialog mit allen Beteiligten einleitete. Am Ufer des Walensees löst der betonierte Neubau einen neuen dörflichen Schwerpunkt aus.
Der neue Fussweg verbindet das Dorf mit dem See und führt Besucher entlang der ausdrucksstarken Betonfassade vorbei. Eine Qualität von latenter Zugehörigkeit von fliessenden öffentlichen, halbprivaten und privaten Aussenräume wird vermittelt.
Conception adaptée au site
Die schroffen Wände des Walensee’s, eingebunden in das teilweise mediterran herrschende Klima, sowie die wirtschaftlichen Ursprünge der ehemaligen Zementwerke am Walensee vermittelten den Einsatz dieses Baumaterials. Eine dank mehreren Jahrzenten langen anhaltenden Verbundenheit der Bauherrschaft mit der Baubranche im Massivbau, bekräftigte den Einsatz des Gussmaterials mit der Anwendung eines überdurchschnittlichen Gestaltungswillens im Innen- und Aussenbereich.
Conception architecturale et spatiale
Der Neubau spannt die Parzelle von Nord nach Süd auf und nimmt Stellung zwischen Dorf und See.
Leichte Volumenversätze verzahnen das Haus mit dem Ort. Eine umlaufende Veranda umfasst die Wohnungen; tragende Betonscheiben umklammern die Aussenräume und bieten Sicht- wie auch Wetterschutz. Wohn- und Essräume schliessen an die vorgelagerte Veranda an und erweitern sie visuell.
Die klare Raumstruktur trennt das Wohnen mit dem Schlafen; der Wechsel der Materialien lässt dies haptisch spüren.
Structure soigneusement conçue
Die klare Form des Ersatzneubaus verbindet den Innen- mit dem Aussenraum und wird nur über die Glasmembrane getrennt. Das Tragwerk reizt die klassische Mischbauweise von Stützen, Platten und Scheiben aus und fügt sich der räumlichen Konzeption ein. Beginnend im Osten bei einem Zweischalenmauerwerk, löst sie sich gegen Westen vermehrt in Stützen und Scheiben auf. Die Wand- und Deckenstärken sind in einem optimalen wirtschaftlichen Verhältnis, die den Einsatz von Stahlbeton bestätigen.
Durabilité globale
Der Einsatz von lokalen Handwerker sowie Baumaterialien zeichnen eine CO2-kompensatorische Bauweise aus. Beton als widerstandsfähiges, witterungsbeständiges und unterhaltarmes Material erweist sich als langlebige Substanz. Der Erhalt von ökonomisch erzeugtem Raum mit maximaler Transparenz erzeugt einen sozial wirkenden Indikator im gewachsenen Ein- und Mehrfamilienhausquartier.

Caractéristiques

Lieu
Strandbodenstrasse, 8877 Murg SG
Catégorie d'ouvrage (SIA 102)
Habitat
Type de tâche
Nouvelle construction
Type de procédure
Concours
Type de concours
Concours sélectifs
Coût de construction en CHF (SIA 416)
CHF 4.1 mio
Surface de plancher en m² (SIA 416)
1'445
Planification
2020 → 2022
Réalisation
2022 → 2023
Année de mise en service
2023

Intervenants

Construction béton
Directions des travaux
Génie civil
Conception électrique
Technique du bâtiment
Physique du bâtiment