Sinnvoller Einsatz von Beton
Da die zu verdoppelnde Eisenbahnstrecke zwischen den flussaufwärts und flussabwärts Grundstücken eingekeilt ist, zeichnet sich das Projekt durch die Präsenz von ununterbrochenen Stützmauern für die Erdreich und die neue Bahnschüttung aus. Die Anwendung von Stahlbeton wurde somit durch die morphologische Situation diktiert, um zusammen mit den neuen Bauwerken (Brücke, Unterführung, Bahnsteig, Bahnübergang) eine durchgehende Linie entlang der Bahnlinie zu erzeugen.
Materialspezifische Innovationen
Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse und der extrem kurzen Bauzeit, wurde eine fünf Woche Zugverkehrunterbrechung vereinbart. Mit drei-Takt arbeiten 80 Männer auf der Baustelle, um zeitsparende Ausführungen bewältigt zu werden. Bei der Montage des provisorische FFS-Stahlbrücke wurden vorfabrizierten Betonblöcke für die Herstellung der Auflager benutzt. Diese Baumethode, die für 1-mal bei FFS anwendet ist, wurde erfolgreich beurteilt.
Für alle Fundationen wurde RC-Beton genützt.
Interdisziplinäre Ansätze
Aufgrund des begrenzten Raums musste die Koordinierung zwischen den eisenbahntechnischen Bereichen effizient und auf eine einheitliche Vision ausgerichtet sein. Das daraus resultierende Projekt ist insofern zufriedenstellend, als es eine gemeinsame Absicht gab, die verschiedenen Interventionen nach einer gemeinsamen Planungslogik zu koordinieren. Bemerkenswert ist auch der interdisziplinäre Ansatz zwischen Technik und Architektur, bei dem es unmöglich ist, eine Grenze zu ziehen.
Ortsspezifische Gestaltung
Die neue Haltestelle wurde auf einem Geländestreifen innerhalb eines qualitativen Wohngebiets in der Nähe des Sees gebaut. Die parallel zum Seeufer verlaufende Bahnlinie schneidet besondere topografische und landschaftliche Situationen.
Das Projekt, bei dem Beton als Hauptmaterial verwendet wird, betont die ortsspezifischen Landschaftsmerkmale durch kalibrierte Einfassungsmauern. Wo vorhanden, wird der für die Bauweise von Minusio charakteristische Fels in Szene gesetzt.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Das Projekt erstreckt sich über mehrere hundert Meter. Kontinuität wurde als eine anzustrebende Qualität betrachtet. In der Tat unterstützt das Raumkonzept die Kontinuität der Eisenbahninfrastruktur als Teil der Landschaft von Minusio. Der Beton wird zum verbindenden Element und verstärkt die Kontinuität zwischen allen Artefakten, die nicht als separate und autonome Elemente konzipiert sind. Der Zugang zur Haltestelle ist immer direkt und über Rampen und topografische Anpassungen.
Durchdachtes Tragwerk
Die bestehende Remorino-Unterführung wurde abgerissen und durch eine neue Stahlbetonbrücke mit Fahrbahnplatte vom Typ „Walz im Beton Träger“ (WIB) ersetzt. Die Stützmauern sowie die der Haltestelle wurden ohne Fugen geplant und ausgeführt, um die Kontinuität der Struktur und die Aufnahme möglicher Kräfte im Falle eines Aufpralls oder Zugentgleisung zu gewährleisten. Die Fahrbahnplatte der Rivo-Fontile-Brücke wurde unter Beibehaltung der bestehenden Widerlager längsseits gebaut und aufgesetzt.
Umfassende Nachhaltigkeit
Auf der Baustelle wurden (SBB-Pilot Projekt) neben konventionellen Baumaschinen auch elektrische Geräte angewendet. Das Aushubmaterial (abgebrochener Fels, unverschmutzter Boden) wurde für die Hinterfüllungen wiederverwendet. Es wurden Betonblöcke zur Stützung des Bodens und als Widerlager der Hilfsbrücke angewendet. Die verlorenen Grünflächen wurden durch die Schaffung eines kleinen Biotops kompensiert. Die neue Haltestelle ermöglicht einen 15-Minuten-Takt und steigert somit die Bahnkapazität.