Neubau Swiss Tropical and Pubic Health Institute

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Kunz und Mösch Architekten ETH SIA BSA
Fürsorge und Gesundheit
Neubau
Wettbewerb
Selektives Verfahren

Prägnante Sichtbetonbänder gliedern den Neubau grossformatig in horizontale Schichten. Sie definieren den Baukörper bis an die Parzellengrenze und bestimmen seinen städtebaulichen Massstab. Geschossübergreifende Atrien durchdringen die horizontale Grundordnung und schaffen Raumbezüge von unten nach oben. Skulptural geformte Wendeltreppen verbinden jeweils zwei Geschosse miteinander und verknüpfen spielerisch jeweils zwei Geschosse miteinander. Das leicht zurückgesetzte, öffentlich genutzte Erdgeschoss weist Einschnitte auf, die den Besucher zum Haupteingang führen und das Gebäude mit der Umgebung verbinden. Die beiden darüber liegenden kompakten Laborgeschosse verlagern die geschosshohe Verglasung vollständig nach aussen. Im Kontrast dazu rückt die Glasebene der beiden obersten, offenen Bürogeschosse umlaufend ein. Der so gewonnene Aussenraum ist durch Pflanzgefässe ergänzt, die zum Ausgangspunkt und Nährboden der belebenden Fassadenbegrünung werden.

Bildrechte: Kunz und Mösch Architekten ETH SIA BSA

Überlegungen zum Projektantrag

Sinnvoller Einsatz von Beton
Die Struktur ist auf ein einfaches Tragwerksraster von ca. 7m x 7m ausgelegt. Die Massivbauweise in Beton hat sich für die flexible Mischnutzung von Labor-, Büro- und Bildungsräumen mit entsprechenden Spannweiten und Erschütterungseigenschaften als ideal erwiesen. Die Struktur mit Kernen und Stützen bleibt sichtbar und wird zum unverkleideten architektonischen Element.
Materialspezifische Innovationen
Reduktion der Materialisierung auf wenige Leitmaterialien.
Sichtbeton und Holz schaffen im Dialog miteinander eine angenehme, beinahe Wohnliche Atmosphäre. Die Oberflächen bleiben unbehandelt. Das Material bestimmt die Farbe und den haptischen Charakter der raumbegrenzenden Oberflächen.
Interdisziplinäre Ansätze
Das Swiss TPH arbeitet weltweit an Projekten mit dem Ziel die globale Gesundheit zu verbessern. Im neuen Institut in Allschwil wird sowohl im Labor geforscht, Feldarbeit ausgewertet, und universitär gelehrt. Die Interdisziplinäre Arbeit der Nutzer spiegelt sich in der Architektur wider. Zusammenhängende Arbeitslandschaften kommunizieren geschossübergreifend miteinander. Labore und Seminarräume Bibliothek und Cafeteria sind wichtige Bausteine im Gesamtorganismus des Swiss TPH
Ortsspezifische Gestaltung
Der Neubau ist Baustein des BaseLink Areals Bachgraben in Allschwil. Grossformatige Baukörper bilden dabei einen Life Science Cluster mit einem durchgängig zentral angelegten Grünraum. Das Swiss TPH besetzt unaufgeregt an exponierter Lage die Eckparzelle Hegenheimermattweg Kreuzstrasse. Der Massstab des Ortes wird in Form von grossformatigen, umlaufenden Betonbändern aufgenommen. Diese weiten sich in den obersten Obergeschossen als Balkonen zu einer begrünten Raumschicht auf.
Gestalterisch-räumliche Konzeption
Der im Masterplan festgelegte, 35m tiefe Baukörper erfordert eine spezifische Lösung um die innenliegenden Bereich nutzbar zu machen. Mit Hilfe von Atrien, werden die obersten beiden Geschosse zentral belichtet und räumlich miteinander verknüpft. Herz der Anlage ist das zentrale Atrium, das alle Geschosse miteinander verbindet. In den Obergeschossen verbinden skulpturale Wendeltreppen in Sichtbeton spielerisch jeweils zwei Geschosse miteinander. Als Pausenraum wird das Atrium für alle aktiviert
Durchdachtes Tragwerk
Das Tragwerk ist mit seinen 7m Spannweiten aus den Vorgaben der Labornutzung entwickelt. Die Flachdecken in Stahlbeton begründen sich ebenfalls auf Anforderungen an Erschütterung und Flexibilität aus dem Laborbau. Die über den Laboren angeordneten offenen Bürogeschosse profitieren vor allem räumlich vom Platten-Stützen Prinzip. Die auf das Minimum reduzierte Tragstruktur lässt äusserst grosszügige räumliche Konfigurationen mit zum Teil geschossübergreifenden Sichtbezügen zu.
Umfassende Nachhaltigkeit
Die Einfachheit der Gesamtstruktur mit Kernen, Decken und Stützen lassen dank den grossen Spannweiten auch in Zukunft verschiedenste Nutzungen zu. Auf diese Weise kann die Primärstruktur während ihrer Gesamtlebenszeit erhalten bleiben, ohne einschränkend auf zukünftige räumliche Bedürfnisse zu wirken. Das kompakte Gesamtvolumen weist eine sehr gutes Verhältnis zur Hüllfläche aus. Erdsondenfelder versorgen das gesamte Areal mit ökologischer Primärenergie für Fernwärme und Fernkälte.

Eigenschaften

Ort
Allschwil
Baukategorie (SIA 102)
Fürsorge und Gesundheit
Art der Aufgabe
Neubau
Art des Verfahrens
Wettbewerb
Beschaffungsform
Selektives Verfahren
Baukosten in CHF (SIA 416)
115'000'000
Geschossfläche in m² (SIA 416)
19'952
Planung
2017 → 2019
Fertigstellung
2020 → 2021
Inbetriebnahme
2021